St. Michaels Kirche (Pfarrkirche) Stalden
Die erste Kirche in Stalden wurde im Jahr 1497 im gotischen Still gebaut. Reste von ihr haben sich erhalten in einem gotischen Fenster der Sakristei und in zwei Gewölbeabschlusssteinen, welche über dem Eingang der heutigen Kirche engelassen wurden.
Die heutige Pfarrkirche wurde im Jahre 1777 zu Ehren des hl. Michaels erbaut. Dabei wurden der Kirchturm (wohl ein ehemaliger Wohnturm aus dem 16. Jahrhundert) und auch die alte Sakristei in den Neubau einbezogen. Der linke Seitenalter (Rosenkranzaltar) stammt wahrscheinlich aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. ER ist sehr wertvoll, gerade weil die Rosenkranzgeheimnisse nicht gemalt, sondern plastisch dargestellt sind. Der rechte (Josefaltar) stammt wohl aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Taufstein im Chor aus der zweiten Hälfte. Der ehemalige Hochaltar (wohl erstes Viertel des 18. Jahrhunderts) fiel dem Brände vom 2. Oktober 1969 zum Opfer. An seiner Stelle steht der ehemalige Hochalter von Hérémence, der 1772 von Christian Imhof aus Naters geschnitzt wurde. Die Kanzel (1785) stammt von Franz Heintzmann aus Luzern und gilt als eine der schönsten ihrer Art im Wallis. Die Kreuzwegstationen stammen ebenfalls aus der Zeit des Kirchenbaus wie auch die beiden Beichtstühle von 1784 und die Statuen des Ignatius von Loyola (rechts) und Franz Xaver (links). Der Altartisch und die Stühle stammen aus dem 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit bilden auch die Apostelstatuen über den jonischen Pilastern (wohl anfangs 19. Jahrhunderts), welche ihresgleichen im Wallis sich kaum finden. Anlässlich der Gesamtrestauration von 1964-73 wurden auch die Deckengemälde freigelegt. Das Orgelgehäuse stammt aus der Zeit des Kirchenneubaus, das Orgelwerk aus der Zeit der Restauration (1973/1977).
Die Kirche des hl. Michael ist die einzige Pfarrkirche des Bezirkes Visp, die alle wirtschaftlichen und demographischen Veränderungen überstanden hat.